Skandal

Skandal: Das BKA ist nach einem halben Jahr noch nicht fertig.

Hä? Wer erwartet denn Wunder?
Der Spiegel verkauft es jedenfalls als Meldung, daß das BKA noch nicht in der Lage ist eine Troyaner-Software zu liefern. Siehe: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/bundeskriminalamt-experten-scheitern-an-staatstrojaner-entwicklung-a-832812.html
Ach…?

Wenn im Herbst/Winter beschlossen wurde, dass das BKA die Software selbst entwickeln muss, dann kann das noch lange nicht fertig sein.
Das ist schlichtweg unmöglich. Allein schon aufgrund des aufwendigen Bewerbungsverfahrens im Öffentlichen Dienstes, dem lächerlichen Verdienstangebot für Bewerber (TVL oder TVÖD!) und die quasi noch gar nicht vorhandenen notwendige Infrastruktur die für Softwareentwicklung notwendig ist, kann das doch gar nicht gehen.

Wer soll denn auch den Projektplan entwickeln? Dieser Projektleiter braucht auch IT-Kenntnis. Und wo soll der herkommen? Vom Mond? Und bevor ein Plan da ist, kann noch gar keine Abschätzung über die Zahl der notwendigen auszuschreibenden Stellen gemacht werden.
Nur weil ein Innenminister mit dem Finger schnippt, tauchen diese Leute nicht einfach aus dem Nichts auf.
Und worauf sollen die entwickeln? Auf den Uraltschrott-PC-Park den das BKA sein eigen nennt? Auf dem verordneten Einheitssystem aus alten Windows und SAP? Und damit wollen die dann auch sicher auch die Entwicklung für Linux, MacOS etc pp. abdecken. Klar doch.
Sprich: Für diese Entwickler-Gruppe muss auch eine technische Infrastruktur geschaffen werden. Auch diese muss gepflegt werden. Von weiteren Leuten, die das können. Und dabei müssen und dies ist bei einer Behörde wie dem BKA sicherlich ebenso aufwendig auch alte Zöpfe abgeschnitten werden, die einheitliche Betriebssysteme auf allen Rechnern betreffen.

Also im ernst, wer wirklich glaubt, dass Software-Entwicklung so mal eben schnell machbar ist, der ist vom Mond. Oder besitzt eine reichlich naive Vorstellung von der IT.

Dieser Artikel wurde erstmalig auf G+ publiziert.